Die vergangene Woche hat es mich alleine nach Mecklenburg-Vorpommern verschlagen. Auf der mecklenburgischen Seenplatte Kajakfahren zu gehen ist ein Traum, den ich schon lange hatte – und nun endlich einmal in die Realität umsetzen konnte. Die letzte Woche war wirklich grandios, Mecklenburg hat mich voll überzeugt! Die Natur, die Weite der Landschaft, die Infrastruktur für Paddler – hier passt einfach alles. Hier ein Reisebericht mit der Route und meinen Top5-Geheimtipps für einen gelungenen Urlaub mit Wasserwandern in Mecklenburg-Vorpommern.
Als Startpunkt für meine Tour wählte ich den Kajakverleih „Paddel Paul“ – weil er sehr neue Boote zu absolut unschlagbaren Preisen vermietet, zentral in der Seenplatte gelegen ist und man dort gut sein Auto für mehrere Tage stehen lassen kann (ohne sich Sorgen machen zu müssen…). Von dort aus bin ich nach Süden bis zum Vilzsee gepaddelt und dann über Wustrow eine Schleife nach Norden bis Babke. Von Babke ging es per Shuttle wieder zum Paddel Paul (10 EUR inkl. Boot für die 8 km). Von dort aus habe ich dann noch eine zweite Runde mit 3 Tagen angehängt: Leppiner See bis Waren an der großen Müritz, und von dort über Mirow zurück. Die Müritz war sehr anspruchsvoll – ca. 70 cm hohe Wellen und fies starker Wind. Diese Runde ist wirklich nur sehr erfahrenen Paddlern mit entsprechendem Equipment zu empfehlen. Man braucht schon viel Motivation um 10 km gegen den Wind und gegen hohe Wellen zu paddeln während man dabei klatschnass wird…
Meine Kajaktour auf der Mecklenburgischen Seenplatte in Bildern
Nun meine Tour in Bildern und zum Abschluss gibt es meine Top5-Geheimtipps für Kajaktouren auf der Mecklenburgischen Seenplatte.
Meine Top 5 Geheimtipps für das Wasserwandern auf der Mecklenburgischen Seenplatte
Was sind meine Top-5 Geheimtipps für eine gelungene Kajaktour auf der Mecklenburgischen Seenplatte?
- Tipp 1: Plane mindestens vier Tage. Nur wer mehrere Tage mit dem Kajak unterwegs ist, wird das besondere Flair der Seenplatte so richtig erspüren können. Abends am Steg sitzen und die Sonne im See versinken zu sehen oder frühmorgens mit dem Kajak durch die Wellen zu schneiden… das bleibt im Kopf.
- Tipp 2: Miete kein Kanu, miete ein Kajak. Mach dich vorher im Internet mit der Paddeltechnik vertraut. Man sollte nämlich mit einer Drehung des Oberkörpers arbeiten und nicht nur mit den Armen. Wer das richtig macht, tut sich viel leichter. Mit einem Kajak kommt man besser vorwärts und es macht mir persönlich viel mehr Spaß als mit dem Kanu.
- Tipp 3: wenn es die Wetterverhältnisse und der Wind bzw. der Wellengang erlauben, mach einen Ausflug auf die große Müritz. Fahre vom Bolter Kanal das Müritz Steilufer entlang und wieder zurück. Bleibe in Ufernähe. Achtung: bei Wind ist diese Tour sehr schwierig, weil es hier flach ist und die Wellen brechen – das macht es schwer, nicht zu kentern.
- Tipp 4: verbringe eine Nacht am Campingplatz Bolter Ufer und baue dein Zelt so nah wie möglich am Wasser auf – der Sonnenuntergang über der Müritz ist sehr eindrucksvoll. Fast wie am Meer :).
- Tipp 5: suche dir Paddelstrecken aus, die auf Seen ohne Motorbootverkehr liegen oder im Nationalpark Müritz verlaufen. Besonders gut gefallen haben mir der Plätlinsee, der Rätzsee, der Useriner See und der Wotefitzer See (am letzten: Wellengang beachten!).
Zur Sicherheit noch ein paar Worte: Man sieht vielfach Paddler ohne Schwimmweste – dies ist kein Grund nicht selbst eine anzuziehen. Das Wasser hatte jetzt im Mai je nach See und Stelle 12-17 Grad. Das ist kalt und man schafft es ohne Neopren-Kombi und ohne Schwimmweste nicht sehr weit, bevor einen die Kälte lahmlegt. Ebenfalls ins Gepäck gehört eine Wasserwanderkarte in einer wasserfesten Kartentasche (gibt es beides beim Kajakverleih) – auf der man sich ständig orientiert, damit man im Notfall auch weiß, wo man sich gerade befindet. Auf der Müritz selbst ist ein GPS ratsam, vor allem wenn das Wetter nicht 100%ig sicher ist, außerdem natürlich Spritzdecke und evtl. Neo-Sachen, je nach Wetter.
So, dann mal frohes Paddeln und wer Fragen hat – einfach in die Kommentare schreiben!
LG Daniel